Warzen - unangenehme Hautbesetzer

Unangenehm, aber meist nicht gefährlich: Warzen (Verrucae) treten vor allem an Händen und Füßen, im Gesicht oder auch im Genitalbereich auf. Es handelt sich um gutartige Hautwucherungen, die nur in wenigen Fällen Beschwerden oder Schmerzen verursachen. Auslöser ist meist das humane Papilloma-Virus (HPV), von dem es viele Unterarten gibt. Besonders bei Kindern und Jugendlichen, deren Immunsystem noch nicht vollständig ausgebildet ist, kommen die gewöhnlichen Warzen (Verrucae vulgares) sehr häufig vor. Eine Verbreitung und Ansteckung ist bereits durch bloßes Berühren möglich – durch kleinste Hautverletzungen gelangt das Virus in den menschlichen Organismus, vermehrt sich in den betroffenen Hautpartien und wird mit der Warze nach außen transportiert.

Warzen: Die häufigsten Arten

Viren sind extrem wandlungsfähig. Dies gilt nicht nur bei den Spezies für Infektionserkrankungen, auch Warzen liefern dafür ein Beispiel. Hier die wichtigsten Vertreter:

Vulgäre Warzen (Verrucae vulgares)

Die am häufigsten vorkommende Warzenart. Man findet sie vorwiegend an den Fingern, im Gesicht oder unter der Nagelplatte. Sie sind stecknadelkopf- bis erbsengroß und sehen oft rau und schuppig aus.

Flachwarzen (Verrucae planae juveniles)

Wie der Name schon sagt, sind sie eher flach und nur wenige Millimeter groß. Sie finden sich häufig im Gesicht sowie an den Händen. Flachwarzen kommen in erster Linie bei Kindern und Jugendlichen vor und verschwinden oft wie von selbst wieder.

Warzen an den Fußsohlen (Verrucae plantares)

Wir unterscheiden zwei Arten von Warzen an den Fußsohlen:

  • Mosaikwarzen wachsen an der Oberfläche der Haut und treten häufig im Verbund– in mosaikartig angeordneten Gruppen – auf. Trotz hoher Anzahl verursachen sie kaum Beschwerden.
  • Ganz anders die Dornwarze. Sie entsteht überwiegend in den Belastungsbereichen an den Fußsohlen oder Fersen. An der Oberfläche eher flach, wächst sie keilförmig in die Tiefe. Auf der verhornten Oberfläche sind schwarze Pünktchen (Blutgefäße) zu sehen. Beim Gehen können Dornwarzen heftige Schmerzen verursachen, was häufig zu einer ungesunden Schonhaltung führt.

Nicht verwechseln! Dornwarzen können einem Hühnerauge sehr ähnlich sein, da sie oft gut versteckt unter einer Hornschwiele liegen.

Nicht alles, was „Warze“ heißt, wird durch Papilloma-Viren hervorgerufen. Bei Dellwarzen (Mollusca contagiosa) ist eine Pockenvirusart der Auslöser. Dellwarzen kommen häufig bei Kindern mit Neurodermitis vor, da das Abwehrsystem der Haut geschwächt ist. Gesicht, Hals, Arme und Beine können betroffen sein. Dellwarzen sind stecknadelkopfgroße, rosafarbene Knötchen, mit der charakteristischen Delle in der Mitte.

Feigwarzen (Condylomata acuminata) betreffen den Genital- und Analbereich und sind hochansteckend. Ungeschützter Geschlechtsverkehr ist die häufigste Ursache.

Bei Stielwarzen (weiche Fibrome) handelt es sich um gutartige Bindegewebswucherungen. Sie sind keine „echten“ Warzen. Die Ursache ist nicht bekannt, allerdings wird ihre Entstehung durch Übergewicht begünstigt. Stielwarzen sind harmlos, werden kosmetisch aber oft als unschön betrachtet.

Für die exakte Warzen-Diagnose ist ärztliche Untertützung notwendig. Der Dermatologe kann mit einem Auflichtmikroskop meist schon per Sichtkontakt eine Aussage treffen. Im Zweifelsfall liefert eine Biopsie, d.h. die Untersuchung einer Gewebeprobe im Labor eine genaue Bestimmung.

Was hilft bei Warzen?

In vielen Fällen sorgt das eigene Immunsystem dafür, dass die Viren bekämpft werden und die Warzen wie von selbst wieder verschwinden. Bei störenden oder schmerzenden Warzen können unterschiedliche Therapiemethoden eingesetzt werden. Pflaster, Lösungen, Kryotherapie oder chirurgisches Abtragen - Möglichkeiten gibt es viele. Auch nach einer Therapie kann ein Wiederauftreten der Warzen nicht ausgeschlossen werden.

Spezielle Pflaster oder Lösungen

Salicyl- oder Milchsäure haben sich bei der Warzenbehandlung bewährt. Diese Substanzen, oft auch in Kombination, werden als Pflaster, Stifte oder Lösungen angeboten. Wichtig ist der konsequente Einsatz über einen längeren Zeitraum hinweg. Die aufgeweichten Hautschichten werden Stück für Stück abgetragen, bis die Warze ganz verschwunden ist.

Die Kryotherapie

Als eine effektive Methode hat sich die Vereisung (Kryotherapie) erwiesen. Der Kälteschock lässt das befallene Gewebe absterben und die Warze fällt nach kurzer Dauer ab. Diese Behandlung wird in der Regel in der Arztpraxis mit flüssigem Stickstoff bei 196 Grad minus durchgeführt. Problem: Im gesunden Gewebe kann die Prozedur zu starken Schmerzen führen. Zur Selbstbehandlung gibt es Vereisungssprays mit 50 bis 80 Grad Minustemperatur. Hier muss die Behandlung mehrfach wiederholt werden, bevor die Wirkung einsetzt.

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Verätzung

Mit unterschiedlichen Säuren (Ameisen- und Essigsäure) können Warzen verätzt werden. Diese Behandlung sollte extrem vorsichtig durchgeführt werden, um eine Schädigung der gesunden Haut zu vermeiden.

Auch für Warzen gilt: Vorbeugen ist besser als Heilen. Das Immunsystem stärken, Hautkontakt mit infizierten Flächen meiden, regelmäßig Hände waschen, kleine Hautverletzungen schnell versorgen und in Schwimmbädern, Saunen etc. Badeschlappen tragen – all diese Maßnahmen können dabei helfen, Warzen vorzubeugen.

Die wichtigsten Tipps zur Vorbeugung von Warzen an den Füßen:

  • In Schwimmbädern, Sportanlagen, Saunen oder Hotelzimmern nicht barfußlaufen
  • Zehenzwischenräume nach dem Duschen und Baden sorgfältig abtrocknen
  • Das Immunsystem stärken zum Beispiel durch eine ausgewogene Ernährung, ausreichend Bewegung und Schlaf
  • Trockene Haut regelmäßig eincremen und pflegen
  • Stärkung und Schutz warzenempfindlicher Haut durch geeignete Pflegeprodukte wie zum Beispiel die peclavus PODOmed AntiVERUX Creme mit der Kraft der Spirulina-Alge

In ihrem neuesten Video gibt die erfahrene Podologin Elisabeth Prinz einen Überblick über die Entstehung von Warzen und zeigt verschiedene Behandlungsmöglichkeiten auf.

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