25 Jahre Schule für Podologie Neuenbürg: Podologie - Ein krisensicherer Beruf

Als sich die ersten Schüler:innen 1998 für die Ausbildung an der Schule für Podologie in Neuenbürg entschieden, konnten sie noch nicht bis ins letzte Detail wissen, worauf sie sich einlassen: Denn damals steckte die Podologie noch in den Kinderschuhen. Im Interview erläutert Schulleiterin und Lehrkraft Christina Schäfer-Thaler, was Berufsinteressent:innen heute erwartet.

Für die ersten Absolvent:innen war die Podologie-Ausbildung damals „Neuland“, das Berufsbild weitgehend unbekannt. Wie waren die Berufsperspektiven der ersten Absolventen? Und wie beurteilen Sie das Potenzial heute?

Die Berufsperspektiven waren damals schon gut. Alle Absolvent:innen unseres ersten Kurses haben Fuß gefasst und waren beruflich sehr erfolgreich. Man konnte schon damals mit Ärzt:innen zusammenarbeiten, sich selbstständig machen oder sich für ein Angestelltenverhältnis entscheiden. Zweifellos musste das Berufsbild 1998 erst einmal noch Anerkennung erlangen. Viele konnten mit der Bezeichnung Podolog:in zunächst gar nichts anfangen. Heute ist das anders – die meisten wissen, was der Begriff Podologie bedeutet.

Im Laufe der Jahre hat sich einiges verändert: Gestiegene Anforderungen im Bereich Hygiene kosten Zeit und Geld, der bürokratische Aufwand ist größer… Dennoch ist das Potenzial enorm! Die Schüler:innen, die bei uns ihre Ausbildung abschließen, haben sehr gute Perspektiven. Sie können sich in alle Richtungen entfalten – sich zum Beispiel für eine Kassenzulassung in der eigenen Praxis entscheiden, mit Ärzt:innen zusammenarbeiten, sich als Ausbilder:in in der eigenen Praxis engagieren, als Lehrkräfte für Schulen tätig sein oder in Kliniken oder Ambulanzen arbeiten. Der Beruf ist sehr vielseitig und äußerst krisensicher.

Welche Voraussetzungen sollte man mitbringen, wenn man Podolog:in werden möchte?

Formal wäre das ein Hauptschulabschluss mit mindestens zwei Jahren Berufsausbildung oder ein Realschulabschluss. Außerdem muss ein Gesundheitszeugnis vorgelegt werden, denn man muss auch körperlich und psychisch in der Lage sein, die Ausbildung zu absolvieren und später als Podolog:in zu arbeiten. Gute Deutschkenntnisse sind ebenfalls Voraussetzung. Früher habe ich immer gesagt, dass auch handwerkliches Geschick unverzichtbar ist. Heute sage ich, dass es von Vorteil ist. Denn in den letzten 25 Jahren habe ich von den Schüler:innen gelernt, dass sich mit Fleiß und Geduld sehr viel aufholen lässt. Vieles ist einfach Übungssache!

Und wie sieht es mit den theoretischen und zwischenmenschlichen Kompetenzen aus?

Das Interesse an medizinischen Themen ist wichtig. Die Lernbereitschaft sollte während der gesamten Ausbildung und auch später im Berufsalltag anhalten. Dazu kommen Fleiß und Durchhaltevermögen – viele unterschätzen den Aufwand der Ausbildung. Es sind immerhin 2.000 Stunden Theorie, darunter die Fächer Krankheitslehre, Anatomie, Physiologie oder Hygiene.

Außerdem sollte man Kommunikationsfähigkeit und Empathie mitbringen. Wer aus Berufszweigen kommt, in denen er kaum Kontakt zu Menschen hatte, muss unter Umständen an sich arbeiten und entsprechend dazu lernen. Die eigene Kritikfähigkeit ist ebenso wichtig. Wenn die Patient:innen ein entsprechendes Feedback geben, muss man darauf eingehen und kann nicht einfach nur sein Ding durchziehen. Wer im Erwachsenenalter zu uns kommt, sollte bereit sein, sich wieder in die Schülerrolle zu begeben und gegebenenfalls von jüngeren Lehrkräften dazuzulernen.

Was wären falsche Erwartungen an den Beruf?

Man muss die klar gesetzten Grenzen in den eigenen Kompetenzen kennen. So dürfen keine Heilbehandlungen durchführt und auch keine Diagnosen gestellt werden – außer man hat sich zum sektoralen Heilpraktiker auf dem Gebiet der Podologie weitergebildet.

Die Lehrkräfte unserer Schule haben alle einen großen Erfahrungsschatz. In zwei Jahren Ausbildung kann man diesen aber nicht komplett vermitteln. Denn Erfahrung ist nicht gleich Wissen. Wir vermitteln das Wissen. Die Erfahrung kommt danach, wenn man als Podolog:in arbeitet. Für eine reibungslose Zusammenarbeit mit Ärzten und Krankenkassen zum Beispiel muss man sich zunächst ein Netzwerk aufbauen – und sich durch viel Eigeninitiative einen Namen machen. Auch wer als Lehrkraft an einer Schule arbeiten möchte, kann damit zumeist nicht direkt nach der Ausbildung starten. Bei uns muss man dafür mindestens zwei Jahre Berufserfahrung mitbringen.

Was können Interessenten tun, die unsicher sind, ob eine podologische Ausbildung tatsächlich passend für sie ist?

Zum einen empfehle ich, in einer podologischen Praxis zu hospitieren, um den Berufsalltag kennenzulernen. Für alle Kund:innen von RUCK besteht die Möglichkeit einen Tag kostenlos bei uns an der Schule zu hospitieren. Das gilt genauso für Schüler:nnen, die Interesse an der Ausbildung haben. Bei der Hospitation kann man am Unterricht teilnehmen, sich mit Schüler:innen oder Lehrkräften austauschen und bei den Behandlungen in der schuleigenen Podologiepraxis zuschauen. Das kann die Entscheidung erleichtern.

Unserer Erfahrung nach absolvieren die meisten Interessent:innen nach einer Hospitation bei uns tatsächlich hier die Ausbildung, sofern die Finanzierung geklärt ist. Denn unsere Schule ist wirklich sehr gut ausgestattet und bietet neben hoher Ausbildungsqualität auch ein angenehmes Umfeld. Die schöne Lage am Waldrand, die helle und offene Raumgestaltung sorgen einfach für eine schöne Arbeitsatmosphäre!

Mehr Infos zur Podologieausbildung in Neuenbürg finden Sie hier!

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